Ich war vom Freitag bis Sonntag endlich wieder auf dem wunderschönen und zugleich fordernden Rheinsteig unterwegs. Die Landschaft ist atemberaubend und im gleichen Zuge donnert der Güterzug alle halbe Stunde am Rhein entlang, große Transportschiffe begleiten den Tag. Irgendwie vergesse ich das immer wieder, wenn ich dort draußen in der Natur unterwegs bin. Mein Kopf sagt, endlich Ruhe und Vogelgezwitscher und die brutale Realität sagt: “Denkste” und lacht mich aus Aber hey, am Tag ist der Rheinsteig wirklich ein Traum und für jeden geeignet, der es gerne mit ein paar Höhenmetern auf sich nimmt
Leubsdorf – Unkel
Ungewollt Schleifen laufen
Am ersten Tag lief ich von Leubsdorf nach Unkel und dachte, dass ich sogar noch Bad Honnef erreichen würde. Ja, ja, meine Theorie weicht doch immer etwas von der Praxis ab, insbesondere dann, wenn ich Schleifen laufe, weil ich wieder bei irgend einer Abzweigung ein Schild verpasst habe.
Also: Wenn ihr auf dem Rheinsteig unterwegs seid und ihr seht nach etwa 100 Metern keine Kennzeichnung, geht zurück, nach 250 Metern würde ich wirklich den Rückweg in Kauf nehmen und nach 500 Metern, nun ja, … lauft zurück!!!! und sucht dieses magische BLAUE R. Es sei denn ihr wollt zusätzliche km schruppen. Ist besonders spaßig, wenn ihr den einen Berg, bei dem euch die Puste ausging, gerade noch ein mal erklimmen dürft. Naja, das soll ja auch trainieren.






Wildschweinrevier als Nachtlager
Ich erreichte also nicht Bad Honnef und begann in der Nähe des Schildes auf dem 20 km stand (auf einem anderen standen 12 km) mein Nachtlager zu suchen. Das dauerte eine ziemliche Weile, da der Wald immer ein wenig Hang abwärts ging. Ziemlich gut versteckt baute ich mein Nachtlager auf, trotz mulmigen Gefühl, dass ich mich ziemlich nah in einem Wildschweinrevier befand. Der Boden war ziemlich aufgewühlt.
Die Nacht hätte echt erholsam werden können, wenn die Mücken nicht so aggressiv gewesen wären und ich mich trotz Hitze in meinem Biwacksack verkriechen musste. Nachdem ich dann endlich die ständig um mich herum surrende Mücke erwischt hatte, entspannte ich mich. Zuerst besuchte mich ein Eichhörnchen und anschließend ein größerer Vogel, der sich auf einem Ast niederließ, mich bedrohlich und energisch anstarrte und anpiepste. Ich dachte nur: Super, kannst Du nicht irgendwas gegen die Mücken tun, anstatt mich anzupiepsen. Ich ignorierte ihn und signalisierte, dass ich heute nirgends mehr hingehe. Wenig später hat er es auch eingesehen und zog von dannen.
Wenn das Bauchgefühl Recht behält

Am nächsten Morgen sollte sich mein Bauchgefühl bestätigen. Nicht unweit von mir huschte grunzend ein Wildschwein an mir vorbei. Mir blieb das Herz stehen. Mir ging alles durch den Kopf was andere erzählt haben. Wegrennen bringt barfuß erstmal nix. Okay, Ruhe bewahren erster Schritt, im zweiten Schritt Lärm machen und im Letzten auf einen Baum klettern. Ja, ne, ist klar. Ich dachte dann nur noch, ey, ich hatte noch nicht einmal meinen Kaffee. Das Wildschwein schien mich verstanden zu haben, grunzte nur gestört und zog weiter. Trotz halben Herzstillstand wollte ich mir mein Frühstück nicht nehmen lassen und führte mein kleines Morgen- Ritual trotzdem durch. Gut, der Biwacksack und die Isomatte war jetzt nicht so sauber zusammen gelegt und verstaut wie sonst, aber ich hatte meinen Kaffee.
Weiter auf dem Rheinsteig nach Bad Honnef
Ich begab mich wieder auf den Weg nach Bad Honnef und fragt mich nun öfter durch, da die Beschilderung sehr irritierend waren. An dem Tag kam ich noch nach Königswinter über den Drachenfels. Was für eine Kraxelei. Aber echt richtig schön. Für die Nacht waren Gewitter gemeldet und ich war hundemüde. Die kurze Nacht, die ständige Hitze (trotz Wald), der wieder einmal viel zu schwere Rucksack und das Auf und Ab der Berge hatten ganz schön Energie gekostet.
Starker Sturm in der Nacht – Glück gehabt
Ich entschied mich für eine Nacht im Camper, also, die Luxus-Variante. Eine sehr gute Entscheidung, wie sich herausstellen sollte. Es ging nämlich ganz schön zur Sache. Ich kauerte in meinem Camper und hoffte nicht vom Sturm mitgerissen oder von Hagelkörnern erschlagen zu werden, die mein Dach einzureißen drohten. Nachdem endlich alles zur Ruhe gekommen ist, riss ich die FensterChen auf und schlief endlich ein. In Königswinter suchte ich vergeblich nach dem Zustieg, der mich eigentlich nur wieder dahinbrachte wo ich bereits war. Ich versuchte mich durchzufragen, scheiterte jedoch daran, dass die Einheimischen nur ihre Runden drehten, den Rheinsteig nach Bonn jedoch nicht kannten und davon ausgingen, dass man ja am Rhein entlang laufen könnte, deshalb hieße es ja “Rheinsteig”. Ich schaltete google maps ein und wählte den Fußweg zur ersten Station meiner Etappe. Zum Glück hatte ich zumindest davon einen Ausdruck. Ich quälte mich durch Königswinter, um endlich wieder in den Wald zukommen, und versuchte noch einmal Auskunft von einem Einheimischen zu bekommen: “Ja, da müssense da hoch.” Super! Danke!
Ich lief dann halt mal da hoch. Weder auf Schilder, noch auf die Leute konnte ich mich heute verlassen. Je näher ich nach Bonn kam, desto weniger zuverlässige Quellen gab es. Auch zwei andere Frauen sind den Rheinsteig am Rhein entlang gelaufen, weil es deswegen ja Rheinsteig hieß, sie kamen von Bonn und brauchten viel weniger Zeit, als die App das angegeben hatte. … joah, warum bin ich eigentlich nicht den kompletten Rheinsteig am Rhein entlang gelaufen. Irgendetwas scheine ich nicht verstanden zu haben.
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