Wenn der Steinbock oben über den Höhen steht,
ein warmer Wind weht, und dieser trotz Regens zuschaut
wie zwischen Nebel und Wolken die Sonne aufgeht.
Ein Zweiter sich leicht aufgeschreckt,
hinter einem Fels versteckt.
So glaubt er sei nicht gesehen,
obwohl, so neugierig wie er ist,
doch das Köpfle raustreckt,
um dann, so habe er mich vergessen,
sich zum saftigen Grün hinzustrecken.
Über ihnen zwei Raben ihre Kreise drehen,
nicht wissen, was sie sollen zuerst vernehmen.
Die vielen Alpensalamander,
die in der Morgenstund,
kräftig und gesund,
ja, fast ganz magisch,
den Regen betanzen,
um sich fortzupflanzen.
Sich dann in der Euphorie finden,
um sich gemeinsam im Lebenselixier zu winden –
während Murmeltiere in ihre Löcher verschwinden.
Und ich im Abstieg dem Bächle folg,
das im Regen entsteht,
während ich seines Weges geh’.
Vorsichtig, vorbei an nassen Steinen,
an denen junge Pflanzen keimen.
Der Sinn mir steht zu reimen,
weil ich erkenne den Sinn,
und ein Teil vom Geschehen bin.
Mir dann auch nichts der Regen ausmacht
und mein Herz von innen lacht.
Weil ich die Freude des Morgens spüren kann,
wie der Tag neu entsteht,
das Gestern leicht verweht,
neues Leben entsteht.
Weil alles für sich selbst natürlich geregelt ist,
fern ab des Menschendrang, in seinem Wahn,
der nichts Sein lassen kann.
Und, meint mit seiner vermeintlichen Wissensmacht,
zerstört die natürliche Lebenspracht.
Doch, dabei viel zu oft zu sehr zerstört,
die Natürlichkeit, zu der er selbst gehört.
So atme ich ein diesen einen Moment,
in dem ich bin.
Ein Teil vom Ganzen, mitten drin.
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